Berufsbildschärfung von Anfang an
Ziel der Lehrveranstaltung „Fit für Studium und Beruf“ ist eine gelingende Studieneingangsphase (Fokus: Semester 1 und 2) im B.Sc.-Studiengang „Geodäsie und Geoinformatik“. Hierzu wurden u.a. Berufsbildvorträge nachhaltig etabliert. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur frühen Berufs- sowie Forschungsorientierung und stellen die motivationale Unterstützung zu Beginn des Studiums sicher.
Im Wintersemester 2022/23 berichteten Jascha Bosch, Adrian Weng sowie die Engineers Without Borders von ihren unterschiedlichen Berufs- bzw. Tätigkeitsfeldern und ihren jeweiligen Wegen dorthin.
Links: Jascha Bosch (Referatsleitung IuK Flurneuordnung und Liegenschaftskataster; Geodatenzentrum des Landesamts für Geoinformation und Landentwicklung LGL-BW, Standort Kornwestheim), Mitte: Adrian Weng (Volunteering for Geodesy/Vorstand KonGeoS)), Rechts: Engineers Without Borders (Entwicklungszusammenarbeit). |
Jascha Boschs Hauptaufgabengebiet als Referatsleitung in einer öffentlichen Behörde ist die Koordinierung und Anleitung eines großen Teams im Kontext der benutzerfreundlichen sowie modernen Ausgestaltung von Fachsoftware im Bereich Flurneuordnung und Liegenschaftskataster. Neben der geodätischen sowie Geoinformatik-Fachexpertise spielen eine generelle IT-Affinität sowie ein hohes Maß an Sozial- und Führungskompetenz eine große Rolle. Während seiner Tätigkeit steht er regelmäßig in Kontakt mit Endnutzer:innen sowie dem Entwickler:innenteam und gestaltet den Arbeitsprozess zielführend aus. Dabei ist eine strukturierte Arbeitsweise und zielführende Kommunikation entscheidend.
Adrian Weng ist in seiner Rolle als KonGeoS-Vorstand sowie als DVW-Abgesandter ehrenamtlich als „Volunteer“ tätig. Durch sein Engagement stärkt er die Präsenz der Geodäsie und Geoinformatik in der nationalen sowie internationalen Öffentlichkeit, steigert die Bekanntheit des Berufsfelds und stärkt dadurch den Berufsnachwuchs. Wichtig bei seiner Aufgabe ist die Lust etwas zu bewegen und der Einsatz seiner fachlichen Kompetenz für soziale Zwecke. Für ihn trägt die Geodäsie und Geoinformatik in vielen Teilbereichen dazu bei, eine nachhaltige Erde - in Einklang mit den UN Nachhaltigkeitszielen - sicherzustellen. Während seiner Tätigkeit setzt sich Zwischenziele, um große Ziel zu erreichen.
Die Engineers Without Borders sind eine Hochschulgruppe bzw. ein Verein, der vielfältige Projekte zur Entwicklungszusammenarbeit im globalen Süden organisiert sowie durchführt und somit die nachhaltige Entwicklung wirtschaftlich, sozial oder politisch benachteiligter Regionen fördert. Das Tätigkeitsfeld gliedert sich insbesondere in Vereinsarbeit sowie Projektarbeit. Bei der Vereinsarbeit stehen Networking und Fundraising, Personalmanagement und Marketing sowie soziale und interkulturelle Verantwortung auf dem Programm – wichtig ist dabei offene Kommunikation, eine reflektierte Herangehensweise und gute Koordinationsfähigkeit. Bei der Projektarbeit spielen Teamarbeit, interkulturelle Kommunikation sowie bautechnisches Verständnis eine große Rolle. Abhängig vom bearbeiteten Projekt kommen durchaus unkonventionelle Ansätze zu Einsatz, beispielsweise kann in manchen topografischen Regionen nicht klassisch nivelliert werden, wodurch improvisierte Schlauchwaagen zum Einsatz kommen. Besondere fachliche Anforderungen an das „Berufsfeld“ gibt es nicht zwingend, die Motivation etwas zu verändern sowie sich in neue Themenfelder einzuarbeiten, ein gewisses Organisationstalent und das Interesse an zwischenmenschlicher Interaktion sind allerdings von großem Vorteil.
In den Vorträgen lernten die Studierenden zum einen moderne Geodäsie und Geoinformatik Arbeitsfelder und zum anderen bedeutsame Aspekte unserer Wissenschaft für die nachhaltige Entwicklung der Erde kennen. Sie hatten Gelegenheit bereits früh im Studium ihre (zukünftig) angeeigneten Kompetenzen mit gesellschaftlicher und praktischer Relevanz zu verknüpfen.
Die Lehreinheit Geodäsie und Geoinformatik bedankt sich herzlich für die engagierten und informativen Vorträge und freut sich auf zukünftige Kooperationen und weitere spannende Vorträge.