Berufsbildvorträge in der Studieneingangsphase im SoSe 2020 und WiSe 2020/21

Alumni Perrine Mohr (Amt für Flurneuordnung und Landentwicklung Ehingen), Xiaoguang Luo (Leica Geosystems), Felix Paulus (Disy Informationssysteme GmbH) und Michael Mink (Daimler AG) berichten über ausgewählte aktuelle zukunftsorientierte Arbeitsfelder
Berufsbildvorträge_WiSe2020/21_SoSe2021Mohr, Luo, Paulus, Mink

Die Lehrveranstaltung "Fit für Studium und Beruf" zielt auf eine gelingende Studieneingangsphase im BSc-Studiengang "Geodäsie und Geoinformatik" ab. Hierzu wurden u.a. Berufsfeldvorträge nachhaltig etabliert. Sie sind ein wichtiger Beitrag zur motivationalen Unterstützung zu Beginn des Studiums, zur frühen Forschungsorientierung und zur Berufsfeldschärfung. Sie wurden im Rahmen des KIT-Projekts LehreForschungPlus im Teilprojekt 2.3 LernenCoaching erfolgreich implementiert. 

In den – durch die COVID-19-Pandemie rein online ablaufenden – Semestern SoSe 2020 und WiSe 2020/21 berichteten M.Sc. Perrine Mohr, Dr.-Ing. Xiaoguang Luo, M.Sc. Felix Paulus sowie Dr.-Ing. Michael Mink in digitalen Berufsbildvorträgen von ihren unterschiedlichen Arbeitsfeldern als Vermessungsingenieurin in der öffentlichen Verwaltung, Produktingenieur bei Leica Geosystems, Lösungsentwickler bei Disy Informationssysteme GmbH und Entwicklungsingenieur für das autonome Fahren bei der Daimler AG.

Perrine Mohrs Hauptaufgaben bei ihrer Tätigkeit in der öffentlichen Verwaltung umfassen die Planung, Organisation und Koordinierung eines Teams zur Bearbeitung von Flurneuordnungsverfahren. Als Teamleiterin arbeitet sie gemeinsam mit ihrem Team an der Ausgestaltung und Umsetzung von Flurneuordnungsverfahren; neben geodätischer Fachkompetenz sind dabei Kommunikation und strukturierte Arbeitsweise bedeutsame überfachliche Kompetenzen. In ihren Arbeitsprozessen kommuniziert sie dabei regelmäßig mit regionalen Behörden aber auch direkt mit Bürgerinnen und Bürgern, um die vielschichtigen Interessen und Bedarfe aller Beteiligten zu berücksichtigen und das Verfahren zielführend auszugestalten.

Xiaoguang Luo ist als GNSS-Produktingenieur in Produkttests, Support, Training und Publikationen eingebunden. Mit seiner Expertise arbeitet er insbesondere an der Entwicklung von Komponenten wie z.B. Antennen und Measurement Engines sowie in der Weiterentwicklung und Optimierung von Positionierungsalgorithmen. In seinem Vortrag zeigte er anhand einer Auswahl aktueller Beispiele aus seinem Arbeitsalltag die Relevanz und das Innovationspotenzial des Berufsfelds auf. Seine aktuellen Arbeiten setzte er auch in Kontext zu seinem Werdegang, der von Chinas Baoji, nach Shanghai, dann ans KIT in den Diplomstudiengang 'Geodäsie und Geoinformatik’ führte, wo er anschließend im Rahmen eines Drittmittelprojekts promovierte, und nun nach Heerbrugg (Schweiz) zu Leica. Seinen Vortrag zum Arbeitsalltag ergänzte er um einen Fachvortrag, der in die Vorlesung “Positionsbestimmung mit GNSS” eingebunden war und dadurch direkte Relevanz für die Studierenden generierte.

Felix Paulus begegnet als Lösungsentwickler bei seiner Arbeit spezifischen Anforderungen im Kontext der Bereitstellung, Verarbeitung und automatisierten Analyse von Geodaten. Hierbei konzipiert und koordiniert er die Entwicklung von Fach- oder Teilanwendungen und arbeitet im Team nach den Paradigmen der agilen Softwareentwicklung. Er zeigte eindrucksvoll die komplexen und gesellschaftlich relevanten Aspekte der Arbeit mit Geodaten auf und schärfte durch gelungene Interaktion mit den Studierenden dadurch das zukunftsorientierte Arbeitsfeld ‚Geodäsie und Geoinformatik‘.

Michael Minks tägliche Arbeit umfasst die Erstellung und Validierung von Spezifikationen sowie Tools im Kontext der Positionserfassung und Navigation für das autonome Fahren. Kernaspekte seiner Tätigkeit sind dabei Sicherheit und Praxistauglichkeit der Entwicklungen. In seinem lebendigen und persönlichen Vortrag betonte Herr Mink die Bedeutsamkeit interdisziplinär zu denken und zu arbeiten sowie offen gegenüber neuen Themenfeldern zu sein – Absolvent*innen der ‚Geodäsie und Geoinformatik‘ bringen als Experte*innen Kompetenzen mit, die eine zentrale Rolle in der Weiterentwicklung von Prozessen und Anwendungen im Arbeitsfeld des autonomen Fahrens spielen.

In den Vorträgen lernten die Studierenden hochaktuelle zukunftsorientierte Arbeitsfelder kennen und hatten bereits früh im Studium Gelegenheit  (zukünftig) angeeignete Kompetenzen mit Praxis- und gesellschaftlicher Relevanz zu verknüpfen.

Die Lehreinheit Geodäsie und Geoinformatik bedankt sich herzlich für die engagierten und informativen Vorträge und freut sich auf zukünftige Kooperationen oder weitere spannende Vorträge.